Im Rahmen des Tages des Offenen Denkmals am 14. September 2008 war unsere Kirche mit all ihren Sehenswürdigkeiten für die Besucher geöffnet. In der Zeit von 10 bis 16 Uhr haben wir in der Kirche ein vielseitiges Programm für Jung und Alt angeboten, was von außergewöhnlich vielen Vereinsmitgliedern und Gästen besucht wurde. Traditionell fand wieder ein zünftiger Frühschoppen statt und Turmbesichtigungen waren möglich. In der Kirche war eine Sonderausstellung zur Tier- und Pflanzenwelt der Gemarkung Queis zu besichtigen.
Über hundert Tier- und Pflanzenarten aus der Umgebung wurden den Besuchern vorgestellt. Die Ausstellung der Präparate einheimischer Tierarten war dank der Zusammenarbeit mit den Zoologischen Sammlungen der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg möglich. Viele Besucher konnten so erstmals einen Rotmilan oder einen Pirol aus der Nähe sehen. Diese Arten begegnet man in der Queiser Flur häufig, ohne sie näher betrachten zu können.
Die Besucher sahen auch die Kanadische Goldrute (Solidago canadensis) und erfuhren Wissenswertes über sie. Diese Pflanze wurde ursprünglich als Zierpflanze in Botanischen Gärten Europas um 1853 eingeführt und ist heute weit verbreitet auf gestörten Standorten (Ruderalstellen). Ebenfalls zu sehen war auch die Weber – Karde (Dipsacus sativus). Die getrockneten Köpfe wurden früher zum Rauen von Wollgewebe genutzt. Auch als Zierpflanze kann man sie häufig in Trockensträußen sehen. Auch die Zichorie, Gewöhnliche Wegwarte (Cichorium intybus) konnte betrachtet werden. Die Wurzeln wurden früher als Kaffee-Ersatz (Malzkaffee) verwendet und auch als Gemüse und Salat genutzt. Die Wegwarte wurde von Naturschutzverbänden kürzlich zur Pflanze des Jahres 2009 gekürt. All diese Pflanzen und natürlich auch Tiere können in unserem Naturschutzgebiet am Wiedersdorfer Busch beobachtet werden (wir berichteten im Frühjahr im Landsberger Echo). Gerade die Offenlandstellen des NSG, sie werden im Rahmen des Naturschutzes in der Gemarkung Queis von Landwirtschaftsbetrieb Georg Scheuerle liebevoll gepflegt und gemäht, beherbergen eine Vielzahl seltener Ackerwildkräuter und Steppentierarten.
Ein weiterer Höhepunkt des Tages war der Bastelwettbewerb unserer Kinder. Sie hatten schon mit einem kleinen musikalischen Programm den Tag eröffnet. Anschließend wurden unter Wettbewerbsbedingungen Modelle unserer Klepziger Kirche aus Knete gestaltet. Dabei entstanden wahre Wunderwerke im „Hundertwasserstil“ . Die besten Modelle wurden mit Geldpreisen für die kleinen Künstler honoriert. Am Ende war der Jubel auf beiden Seiten ( Förderverein und Kinder ) groß. Der Vereinsvorsitzende Thomas Mühlbauer versprach, die Knete-Kirchenmodelle zu gegebener Zeit auszustellen. Die Adventfeier am Sonntag, den 7. 12. 2008 wäre dazu ein guter Anlass. Vielleicht versüßt auch der Weihnachtsmann an diesem Tag noch einmal die Arbeit unserer Jüngsten mit kleinen Gaben. Natürlich stand an diesem Tag die Kirche im Mittelpunkt der Besucher. Das neue mittlere Chorfenster wurde bestaunt. Viele hatten es noch nicht gesehen.