Am 8. und 9. September 2007 fand das traditionelle Queiser Dreschfest statt. Der Förderverein Klepziger Kirche e.V. und die Familie G. Scheuerle hatten eingeladen und weit über 1000 Besucher und Gäste aus Nah und Fern kamen auf die Festwiese nach Queis. Das Dreschfest sollte 2007 erstmals mit Ackergames, ein Mix aus Spiel, Spaß und Unterhaltung beginnen.
Aber „mit des Wetters Mächten, ist kein ew’ger Bund zu flechten“ mussten die Queiser lernen.
Die 1. Queiser Ackergames fielen buchstäblich den Regenschauern zum Opfer. Der Festspielacker war derart aufgeweicht, dass Wettkämpfe wie Strohballenziehen oder Traktorpulling nicht möglich waren. Regenschauer zogen über das Land.
Trotzdem lockte am Sonnabend Abend der Ernteball mit der beliebten Tobac-Dance-Band aus Wolfen und dem Landsberger Spaßverein viele hundert Gäste in die Scheuerlesche Festscheune, wie immer festlich vom Förderverein geschmückt. Am Abend fand dann doch noch ein kleines Ersatzspiel statt – Bullriding, wobei sich der Bulle doch als eine etwas lahme Kuh entpuppte und nur langsam auf Touren kam. Trotzdem konnten zur Siegerehrung der „Queiser Bullriding Games“ unter den Beifall der Zuschauer die Sieger geehrt werden: 1. Platz Lutz Richter, SG Reußen, 2. Platz Horst Koppe, Rittergutsknechte und 3. Platz Gerd Heimer, Freiwillige Feuerwehr Queis, herzlichen Glückwunsch allen Teilnehmern und vor allem Dank an die Sponsoren der Preise, Die Brauerei Krostitz, der Förderverein und der Getränkegroßhandel Koth.
Am Sonntag begann das Dreschfest mit dem Erntedank-Gottesdienst traditionell in der Festscheune (nicht in der Klepziger Kirche wie die MZ schrieb!). Die Festscheune als Ort der Andacht, diesmal mit weit über Hundert Teilnehmern am Gottesdienst, hat auch ihre feste Dreschfesttradition. Pfarrer Eichfeld erinnerte an den Zusammenhang von Ernten und Teilen. Am Gottesdienst nahm auch eine Abordnung polnischer Freunde aus der Stadt Landsberg (Oberschlesien) unter Leitung ihres Bürgermeisters A. Thomalla teil. Anschließend wurden die polnischen Gäste von unserem Bürgermeister aus Landsberg/Sachsen-Anhalt Herrn O. Heinrich herzlich begrüßt. In der Folge kam es zu vielen persönlichen Begegnungen mit den polnischen Freunden auf der Festwiese und beim Rundgang auf dem Bauernhof Scheuerle. In der festlich geschmückten Scheune ging dann auch der Sonntag weiter mit fröhlichen Kinderliedern (Dank der Kita Klepzig) und einem anschließenden Frühschoppen mit Gunter Ecke und Freunden aus Brehna. Wie in der Einladung versprochen füllte sich der Tag mit vielen Erlebnissen an. Nicht alltäglich waren die Vorführungen des Agrarfliegers H. Haferkorn, Flugdienst Tornau über den Dächern von Queis. Mancher hat dabei sicher gebangt, er möge mit seiner Maschine oben in der Luft bleiben! Wesentlich bodenständiger war der Landschmaus des Eiche-Wirts aus Queis (leckeres Fleisch in vielen Variationen und knusprige Brötchen) und die schnell verzehrte Erbsensuppe aus der Gulasch-Kanone des Fördervereins. Natürlich war auch wieder Schaudreschen mit der historischen Dreschmaschine der Fa. Witt & Krüger aus dem Jahre 1932 angesagt. Die Vorführungen fanden viele Zuschauer. An dieser Stelle sei unserem Vereinsfreund Günter Hirschfelder gedankt, der sein Wissen über die historischen Erntetechniken seit Jahrzehnten weitergibt und nun symbolisch vom „Dienst an der Dreschmaschine“ verabschiedet wurde.
Ganztägig waren Schausteller mit ihren Darbietungen zu erleben. Speziell das Bullriding fand seine Fans. Rundfahrten mit Traktor von Jörg Hütel aus Gröbers waren für unsere Kinder ebenso ein Erlebnis wie die Hüpfburg und das historische Kinderkarussell. Alle Queiser, Klepziger, Wiederdorfer und Kockwitzer waren vor dem Fest aufgerufen, für den Sonntag Nachmittag lieber zwei Kuchen zu backen als nur Einen! Die Resonanz und Backfreude war so groß, dass der Kuchen dieses Jahr für alle Gäste reichlich da war. Mit ungefähr tausend Gästen dürfte unser Dreschfest damit auch eine der größten Kuchentafeln Deutschlands sein. Dank hier den unermüdlichen „Vorstand des Kuchenbuffets“ und den fleißigen Bäckern und Helfern.
Der Erlös der gesamten Veranstaltung dient dem Wiederaufbau der Klepziger Kirche. Aus Platzgründen müssen viele kleine Erlebnisse des Sonntags unerwähnt bleiben, Dank auch den vielen noch ungenannten Sponsoren, besser ist eben doch am Schluss unser Geheimtipp: Im Jahre 2009 selber kommen.